Angriffe auf alliierte Konvois

Ende Oktober 1943 hat die Luftflotte 2 in Italien gerade noch folgende Stärke:

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Von Frankreich aus erhalten die Maschinen Unterstützung bei der Seezielbekämpfung:

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Die deutschen Bomber hatten bereits bei dem Versuch, die alliierte Invasionsflotte vor dem Auslaufen in Richtung Salerno im von Schiffen überquellenden tunesischen Hafen von Bizerta anzugreifen, empfindliche Verluste erlitten. Weitere Verluste sind durch Nachtjäger und Flak über Salerno entstanden. Auch diverse Konvois werden angegriffen – mit mäßigem Erfolg, doch mit schmerzlichen Verlusten.

In der Regel fliegen etwa 60 Torpedobomber im Tiefstflug höchstens 50 Meter über der Wasseroberfläche – und dies über Stunden, um das gegnerische Radar so lange wie möglich zu unterfliegen. Dann greifen sie aus verschiedenen Richtungen in mehreren Wellen an. Doch die Konvois sind inzwischen gut geschützt – oft von Flugzeugträgern begleitet. Zudem halten sich die Schiffe möglichst lange in Küstennähe auf, um den landgestützten alliierten Jägern die Möglichkeit der Luftraumdeckung zu geben. Seit Sardinien und Korsika und die dortigen Flugplätze in alliierter Hand sind, wird der lange Anflug von Frankreich aus für die deutschen Torpedo- und Lenkwaffenträger zum potentiellen Spießrutenlauf. Am 30. September 1943 beispielsweise schießen freifranzösische Spitfire drei von zehn Do 217 des KG 100 herunter. Letztere revanchieren sich mit einem Volltreffer auf einem großen Panzerlandungsschiff im korsischen Hafen von Ajaccio, welches sinkt, und verfehlen einen französischen Zerstörer nur knapp. In Italien selbst, das näher an manchen Konvoirouten läge, sind die deutsch besetzten Flugplätze der permanenten Gefahr alliierter Bomben- und Tiefangriffe ausgesetzt.

Die Bombergeschwader tun ihr Möglichstes, tapfer und unbeirrt. Doch sie stehen mit dem Rücken an der Wand. Ihre Verluste sind zu hoch in Relation zu den Erfolgen. Dennoch kämpfen die Besatzungen mit beachtlicher Standfestigkeit ihren hoffnungslosen Kampf.

Es ist kaum mehr sinnvoll, die Bombergeschwader in Italien endgültig ausbluten zu lassen.

Doch dann gelingt es den gebeutelten Besatzungen doch noch einmal, sich in einem brillant geflogenen Einsatz Respekt zu verschaffen. Der britische „N° 329 Wing RAF – monthly report N° 14“ bezeichnet den Paukenschlag als den „Schwanengesang“ der deutschen Bomberkräfte in Italien.

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