„Bradman ist dran“. Es ist das Stichwort. Don Bradman ist ein australischer Kricket-Spieler. Das allerdings, was da nun „dran“ ist, hat weder mit Kricket noch mit einem Spiel etwas zu tun. Es hat damit zu tun, dass endlich die Wetterbedingungen den Bombenschützen eine ausreichend gute Sicht bieten, um gewährleisten zu können, dass wenigstens nicht allzu viele Bomben die eigenen Leute treffen ...
Die deutschen Pioniere ahnen, dass ihnen und den Fallschirmjägern etwas bevorsteht. Die Stadt Cassino wird von etwa 300 Männern gehalten. Es stinkt nach Verwesung – immer noch liegen Hunderte toter italienischer Bürger dieser Stadt in den Ruinen der Kirchen, wohin sie sich vergeblich vor den ersten alliierten Bombenangriffen geflüchtet hatten. Doch das, was nun kommen soll, wird die gesamten vorangegangenen Luftangriffe zu Geplänkeln deklassieren. Die Luftplaner betrachten es als die größte Konzentration von Bomben auf ein Angriffsziel, die es jemals gegeben hat. Ein Zielgebiet im Durchmesser von gerade mal 1.500 Metern Länge, dabei nur 500 Meter breit.
Die deutschen Stellungen in den Trümmern der bereits jetzt völlig zerstörten Stadt bestehen aus einem Labyrinth an Bunkern, Unterständen, Laufgräben und Feuerstellungen. Viele sind komplex miteinander verbunden. Die Pioniere bauen die Befestigungen fieberhaft aus. Decken werden verstärkt, Zwischenträger und Stützen müssen eingezogen werden. Die teilweise alten – und damit massiven – Mauern werden weiter verstärkt, so gut es geht.
Am Morgen des 15. März 1944 sinken die Pioniere wieder einmal nach einer schwer durchgearbeiteten Nacht in ihren wohl verdienten Schlaf. Für viele wird er ewig dauern. Es ist etwa 09.00 Uhr.

Deutscher Fallschirmjäger (vorne) und Pioniere (hinten) in Cassino.
Man hatte mit vielem gerechnet. Aber das? Manche der 435 Bomber starten sogar in England. Sie laden 900 Tonnen an hochexplosivem Sprengstoff über der leidgeprüften Stadt am Fuße des Klosterberges ab – Welle für Welle, Box für Box, Anflug auf Anflug. Dreieinhalb entsetzliche, nicht enden wollende Stunden lang. Wie mögen sich die Bürger der griechischen Vulkaninsel Santorin im Altertum gefühlt haben – falls sie noch nicht mit dem Schiff geflüchtet waren – als der Ausbruch ihre Insel zerriss? Es wird kaum anders gewesen sein können.
„Schwarzgraue Rauchpilze kommen einer nach dem anderen aus der Erde und wachsen wie ein dunkler Wald langsam zum Himmel. Kaum hat eine Welle den Rückflug angetreten, da kommt auch schon die nächste von Osten herangeflogen!“ schreibt der britische Kriegsberichterstatter Christopher Buckley. *33 „Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine Schau derart gigantischer Einseitigkeit erlebt zu haben: oben die prächtigen, stolzen, silbergrauen Ungeheuer, die, wie es scheint, mit tödlicher Gleichgültigkeit ihren Auftrag ausführen, da unten eine stumme Stadt, die das alles völlig passiv über sich ergehen lässt.“
Buckleys Darstellung ist schon fast schaurig lyrisch formuliert. Doch den dreihundert Kreaturen in diesem Höllengrund ist nicht nach Versen zu Mute. Es geht ums Verrecken – nicht mehr und nicht weniger. Ein Zugführer der Fallschirmpioniere überlebt das Inferno, obwohl pro Quadratmeter im rechnerischen Durchschnitt gleich mehrere Bomben auftreffen müssen. Er schreibt: *34
„Die Luft bebt und vibriert, als ob ein Riese die Stadt hin- und herschüttelt. Die Welle der Bomben kommt heran und überrollt uns. Staub und Dreck dringen in Augen, Ohren und Mund. Und schon kommt die nächste Welle. Wir fassen uns gegenseitig an, als wenn wir, zu einem kleinen Klumpen elendigen Fleisches vereint, uns gegenseitig Hilfe und Schutz geben könnten. Wieder überrollt uns eine Welle der Vernichtung. Ungläubig betasten wir uns, als sie vorüber ist.“
Oberleutnant Schuster ist der Führer der 7. Kompanie. Die meisten seiner Männer liegen bereits im Schutt begraben. Zerfetzt, erdrückt, zermalmt, erstickt, verbrannt – was immer Sprengstoff bewirken kann, richtet er in Cassino an. Die Glücklicheren sterben schnell.
„Wir krallen unsere Hände gegenseitig in die Schultern und halten instinktiv den Mund offen. Wir hören nur noch ein Stampfen, wie Schritte eines furchtbaren Riesen. Es ist immer noch nicht genug, es geht weiter ...! Wir haben kein Zeitmaß mehr ...
Wir berühren uns, also leben wir noch – 16 Mann!“ *35
Es ist der Rest von Schusters gesamter Kompanie.
Ein weiterer deutscher Oberleutnant versucht, durch die stürzenden Häuserfassaden hindurch die Verbindung unter seinen Männern zu halten. Es ist unbeschreiblich, doch er versucht zu schildern: *36
„Wir können uns nicht mehr sehen, wir fühlen uns nur noch. Nacht um uns und verbrannte Erde auf der Zunge. Wie durch Nebel muss ich mich vorarbeiten, kriechend und springend; eine neue Welle ist bereits wieder im Anflug. Volltreffer hier, Volltreffer dort. Die Männer lesen es mir von den Augen ab, als ich zurückkomme. Wann sind wir dran?“

Es ist 12.30 Uhr. Die letzte Bombe fällt in die weidwund rauchend blutende Stadt Cassino. Was die Männer da unten in diesen Vormittagstunden durchgemacht haben, das kann sich ein „Normalsterblicher“ selbst mit viel Phantasie nicht ausmalen. Vielleicht ist das auch gut so.

Neuseeländischer „Sherman“-Panzer aus US-Produktion in jenen Trümmer-Bergen Cassinos.
Die alliierten Kommandeure malen es sich aus! Sie haben das gesamte Schauspiel vor Augen.
Und sie sind sich absolut einig! Da drüben lebt keine Ratte mehr! Wäre ein Deutscher noch am Leben, so muss er nun wahnsinnig geworden sein. Dieses infernalische Bombardement übersteht niemand heil! Das ist nicht denkbar! Das ist einfach nicht menschenmöglich!
Und dennoch geht man auf der austeilenden Seite auf Nummer Sicher. Zu viel hatte man schon erlebt. 900 Tonnen Bomben auf allerengstem Raum sind nicht genug! Die britischen und amerikanischen Kanoniere stehen bereit! Sie haben mehr als genug Munition angehäuft ...
„Feuer!“
Es sind 746 Geschützrohre, 200.000 Granaten und 3.600 Tonnen Sprengstoff. Und der Rest von 300 deutschen Pionieren und Fallschirmjägern dort, wo die Hölle entfesselt ihre Pforten öffnet.
Als sich der Rauch über den Resten der Stadt verzieht, können die überlebenden deutschen Kämpfer es nicht glauben, dass der Sensenmann sie verschont haben mag. Es sind etwa 100 Mann, ein Drittel der noch am Morgen in Cassino stationierten Streitmacht. Der Rest ist tot.
Die Panzerkommandanten der alliierten Sherman-„Tanks“ rollen mit offener Turmluke los. So sieht man in dem Rauch und Qualm mehr als durch die Luken in der Panzerung. Es ist zwar etwas gefährlicher, denn hinter dem Turmdeckel ist man nicht ganz so geschützt vor feindlichem Maschinengewehr-Feuer oder Handgranaten als im verschlossenen Panzer-Inneren. Doch das ist jetzt Theorie. Von den armen Teufeln da drüben schießt keiner mehr ...

Indische Soldaten in Cassino.
Der Irrtum ist ein gewaltiger Schock. Das kann nicht sein?! Das darf nicht sein! Die Inder und Neuseeländer vermuten allmählich, dass hier übersinnliche Kräfte wirken müssen. Das ist völlig unmöglich!
Das deutsche Abwehrfeuer ist wütender denn je! Gewehrkugeln, Maschinengewehrsalven, Handgranaten und Mörserfeuer erwartet die Angreifer. Die können es nicht glauben!
Und nun ändert sich auch noch das Wetter! Man hatte mehrere niederschlagsfreie Tage vorhergesehen, die den Boden austrocknen müssten und den Panzern ein Vorwalzen ermöglichen würden. Stattdessen fängt es an zu regnen! Es gießt in Strömen ...
Die riesigen Bombenkrater haben einen Durchmesser von bis zu 15 Metern. Sie füllen sich nun mit Wasser und sind für die Panzer unüberwindliche Hindernisse. Der Schutt tut ein Übriges.
Und den Rest – es ist unfassbar – besorgen die Deutschen!
Jeder Meter Geröll wird verteidigt. Wenn die Neuseeländer unter blutigen Verlusten das Erdgeschoss einer Ruine erstürmen, so ziehen sich die deutschen Fallschirmjäger ins Obergeschoss zurück und feuern von dort aus weiter. Werden sie von dort vertrieben, kommt plötzlich Beschuss von der Seite. Der Straßenkampf ist hart und grausam. Mühsam arbeitet sich die neuseeländische Übermacht voran.
Am Abend haben sich die Soldaten aus dem Pazifik etwa zwei Drittel der Stadt erkämpft. Das restliche Drittel wird vom Eingang zur Via Casilina beherrscht. Und dort steht in der zerstörten Halle des von den Fallschirmjägern verbissen verteidigten Hotels „Continental“ ein einziges einsames deutsches Sturmgeschütz. Wie das den Bombenhagel überstanden haben mag, ist den Männern Freybergs ein fast unheimliches Rätsel. Doch es ist da! Und seine Kanone schießt. Unerbittlich.
Sie kommen hier nicht vorbei! Auch am Hotel „Excelsior“ ist kein Durchkommen möglich. Es ist zum Verzweifeln! Zu allem Überfluss geben jetzt auch noch die alliierten Funkgeräte den Geist auf. Sie sind nicht unterwassertauglich, und bei diesem Regen reicht „spritzwassergeschützt“ nicht aus!
Es wird dunkel. Hinter den Ruinen der Stadt kämpfen sich die Neuseeländer den Burghügel hinauf und erobern auch den Punkt 165 zwischen der Burg und dem Kloster. Die dort liegende Fallschirmjägerkompanie wehrt sich bis zum letzten Mann. Fast – bis zum vorletzten, genau. Ein einziger deutscher Soldat schlägt sich bis zur Klosterruine durch.
Neben der Höhe 165 befindet sich die Stellung der 3. Fallschirmjägerkompanie des II. Regimentes. Hier, am Punkt 236, greifen die 1/6 Rajputana Rifles an – indische Kämpfer. Als alle Offiziere der Inder im deutschen Feuer gefallen sind, ziehen sich die Commonwealth-Soldaten zurück. Eigentlich hatten sie diese Höhenlinie einnehmen und danach dahinter die Höhe 435 erobern sollen – den „Henkerhügel“ oder „Galgenberg“. Er trägt seinen Namen von einem zerstörten Seilbahnpfeiler mit der charakteristischen Galgenform.
Im Durcheinander des Kampfgeschehens erwischt eine Kompanie der nepalesischen 1/9 Gurkha Rifles einen Saumpfad, der hinter der Höhe 236 vorbei zum Galgenberg führt. Sie erobern tatsächlich die Hanglinie. Als der Morgen graut, hat sich ein komplettes Gurkha-Bataillon in dieser Stellung festgesetzt. Die Nepalesen sind gerade noch 230 Meter von den Klostertrümmern entfernt.
Das heißt: 230 Meter von den Feuerstellungen der deutschen Fallschirmjäger dort. Die decken die Nepalesen mit konzentrischem Maschinengewehrfeuer zu. Von der anderen Seite her schießen die Deutschen aus den Stellungen des Hügels 236. Denn die topografische Reihenfolge von oben nach unten definiert: Kloster (deutsch besetzt)
„Henkerhügel“ oder „Galgenberg“ (Höhe 435 – dort sitzen die Nepalesen fest)
Punkt 236 (hier verteidigen sich wieder die Deutschen)
nördlicher Teil der Stadt Cassino (auch hier kämpfen deutsche Truppen). Der Burghügel wiederum etwas seitlich davon gehört jetzt den Neuseeländern.
16. März 1944. Die Nepalesen auf dem Galgenberg verkriechen sich in Spalten und Löcher des kahlen Berghanges und sind dem pausenlosen deutschen Granatwerferfeuer ausgeliefert. Sie können weder vor noch zurück und sind hier auf halber Höhe zwischen den deutschen Stellungen festgenagelt. Die alliierte Luftwaffe wirft an Fallschirmen Versorgungsgüter für die in verzweifelter Lage ausharrenden Gurkhas ab. Die deutschen Fallschirmjäger bedanken sich hoch erfreut.
Die Deutschen wiederum hatten über einen schmalen verbleibenden Zugang unterhalb des Hanges im Schutz der Nacht Verstärkungen in die Stadt Cassino geschleust. Scharfschützen infiltrieren in souveräner Art und Weise die bereits von den Neuseeländern besetzten Bezirke und machen diese unsicher. Mit allen Tricks wird jeder Stein verteidigt.
Die Männer Sir Bernard Freybergs versuchen nun mit Brachialgewalt, endlich in die Via Casilina vorzustoßen. Doch am Fischmarkt wehren die deutschen Fallschirmjäger aus zwei noch benutzbaren Etagen einer Hausruine alle Angriffe der Übersee-Briten entschlossen ab.
Die Neuseeländer besetzen das Haus daneben, stürmen über die Hinterhöfe. Die Angreifer brechen zusammen. Wieder und wieder! Das Hotel Continental steht unter Dauerbeschuss. Bei jedem Erobe rungsversuch feuern die Deutschen zurück. Noch 30 Meter trennen die Neuseeländer von der entscheidenden Straßenbiegung. Es sind einfach dreißig blutige Meter zu viel!

Ein deutscher Fallschirmjäger hinter seinem Fallschirmjägergewehr (eine Schnellfeuerwaffe) in den zerstörten Häuserruinen. Die Handgranaten liegen griffbereit unter dem Lauf.
17. März 1944. Inzwischen arbeiten sich die neuseeländischen Panzer am Flaschenhals des Rapido-Ufers durch die Trümmer und erobern schließlich den verfluchten Bahnhof der Stadt, der schon so viel Opfer gekostet hatte. Endlich ein Erfolg – wenn auch in Metern.
Die übrigen Divisionen der 5. US-Armee hören es gerne. Es sind neue Einheiten dabei – im Gegensatz zu seinem Gegenüber Generaloberst Heinrich Gottfried von Vietinghoff kann sich Lieutenant General Mark Wayne Clark den Luxus leisten, immer wieder neue Truppen zum Ersatz seiner Gefallenen zugeführt zu erhalten.
Die erbitterten Gegner in der apokalyptischen Ruinenwüste Cassino vereinbaren schließlich eine Waffenruhe, damit die jeweilige Seite ihre Verwundeten bergen kann. Männer kriechen aus Löchern, gehen aufeinander zu. Man sieht sich an, die andere Uniform, den Feind.
Dann gibt man sich gegenseitig eine Zigarette, tauscht Schokolade aus. Hast Du Durst? Hier ist meine Feldflasche! Der andere nimmt es dankbar an. Den deutschen Sanitätern fehlen Tragbahren. Die Neuseeländer leihen ihnen welche aus ...
Kurz vor Ablauf der Kampfpause bringen die Deutschen die Leihgabe ordnungsgemäß wieder zurück. Das gehört sich so.
Wenige Minuten später sprechen wieder die Waffen. Auch das gehört sich so.
Es war eigentlich ein ganz netter Kerl, den man da gerade umbringt ...
18. März 1944. Die Kradschützen-Kompanie der 1. deutschen Fallschirmjägerdivision versucht, die Bahnstation von Cassino zurückzuerobern. Der Kampf wogt bis aufs Messer 24 Stunden hin und her. Die Fallschirmjäger geben erst auf, als ihre Kompanie vernichtet ist. Sie zählt noch 19 Überlebende.
19. März 1944. Der Punkt 468 hat auch einen Namen, es ist der Albaneta Hof. Unmittelbar unter dem Höhenzug dieses Punktes liegt das „Death Valley“, das Tal des Todes. Alliierte Pioniere haben die Senke im Schutze der Nacht präpariert.
Nun rollen völlig überraschend Panzer durch das unwegsame Gelände. Die 20. Panzerbrigade soll von hinten durch das „Death Valley“ am Calvarienberg vorbei zum Albaneta Hof vorpreschen und dann die Klosterruinen über den Punkt 444 von hinten einnehmen. Der Plan ist gut. Die deutsche Gegenwehr ist besser. Gegen Spätnachmittag haben die Fallschirmjäger alle Panzer erledigt – teilweise im Nahkampf.
Und zu allem Überfluss treten sie auch noch vom Klosterberg aus zum Gegenangriff an. Sie stürmen den Burghügel hinauf, können ihn den Neuseeländern aber nicht entreißen. Dennoch machen sie Gelände gut und die Position der Gurkhas auf dem Henkerhügel (Galgenberg) endgültig hoffnungslos. Die sind nicht mehr weit davon entfernt, zu verhungern und zu verdursten.
Die Burg oberhalb des Ortes Cassino ist wichtig, denn an ihrem Hügel entlang verläuft von Punkt 445 über Punkt 165 eine Nachschublinie der Deutschen in die Stadt Cassino. Am 20. März 1944 verstärkt Freyberg daher seine Truppen am Burghügel und versucht, die deutsche Nachschubverbindung in die Stadt hinein abzuschnüren. In Cassino selbst wird weiterhin jede einzelne Ruinenmauer mit Blut erkauft. Meter für Meter. Ein italienisches Stalingrad.
Der 21. März 1944 bricht an. Nichts Neues! Die Deutschen halten. Das Kloster, die Hügelflanken, den Norden von Cassino, das Hotel Continental. Auch die Nachschublinie in die Stadt. Eisern.
Es ist zum Wahnsinnigwerden.
22. März 1944. Die Gurkhas am Galgenberg haben nur noch die Wahl, vor Durst zu krepieren, oder sich zu ergeben. Eine dritte ehrliche Möglichkeit gibt es nicht.
Aber eine unehrliche. Die Männer legen sich Verbände an, weiße Binden. Dann schwenken sie eine Rot-Kreuz-Flagge und humpeln im Elendszug an den deutschen Stellungen vorbei den Berg hinunter in Richtung auf den neuseeländischen Teil der Stadt.
Die Deutschen respektieren das Zeichen des Roten Kreuzes und lassen die Himalaya-Kämpfer durch.
23. März 1944. General Sir Harold Alexander, Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Italien, bespricht sich mit seinen Kommandeuren. Die Neuseeländer und Inder sind am Ende ihrer Kraft. Selbst Lieutenant General Sir Bernard Freyberg widerspricht nicht. Im Gegenteil. Seine Männer können nicht mehr. Britische Soldaten der 78. Division und 1. Gardebrigade müssen sie ersetzen.
Die deutsche 1. Fallschirmjägerdivision – von Beginn an deutlich in der Minderzahl – hat fürchterliche Verluste erlitten. Doch sie hat Freybergs Soldaten mindestens ebenso schwere Verluste zugefügt. Die Inder haben etwa 3.000 Mann verloren, die Neuseeländer beklagen 1.600 Tote und Verwundete.
Ein Bataillon hat normalerweise etwas über 800 Mann. Die deutschen Bataillone der Cassino-Front bieten gerade noch zwischen 40 und 120 Soldaten auf. Doch sie stehen. Die Deutschen haben entsetzlich gelitten. Aber sie haben auch die dritte Schlacht um den Monte Cassino gewonnen.